Die Partnerschaft mit der französischen Stadt in der Dauphiné besteht seit dem 30. Mai 1981. Sie ist auf Initiative des vormaligen Meßkircher Bürgermeisters Siegfried Schühle zustande gekommen und unter dessen Nachfolger Robert Rauser abgeschlossen worden. Seitdem haben Hunderte Meßkircher die Partnerstadt besucht, sei es im Rahmen eines Schüleraustauschs oder als Mitglied einer der zahlreichen Delegationen aus Stadträten und Vereinen.
Die Stadt Sassenage hat rund 10.500 Einwohner und ist heute ein Vorort von Grenoble, der Hauptstadt des Departements Isère. Die Stadt liegt am Fuße des Vercors-Gebirges, das direkt hinter dem Ort in einer steilen, charakteristisch gefalteten Felswand aufragt. Der Gebirgsbach Furon, der den Ortskern durchquert, hat auf seinem Weg ins Tal eine tiefe Schlucht in den Kalkstein gegraben. Die Gemarkung der Gemeinde umfasst einen circa 200 Meter höher gelegenen Ortsteil mit Namen Les Côtes, der mit der Stadt über eine serpentinenreiche Straße verbunden ist.
Auf der höher gelegenen Fläche von Les Côtes wurde anhand vieler Funde eine seit der Steinzeit durchgehende Besiedelung nachgewiesen. Auf dieser dem Gebirge vorgelagerten Terrasse stand auch die erste Burg derer von Bérenger-Sassenage, die für Sassenage das bedeuteten, was für Meßkirch die Herren von Zimmern waren. Im 17. Jahrhundert verlegte der Baron Charles-Louis-Alphonse seinen Sitz ins Tal, neben das Dorf Sassenage, dessen schlichte Häuser sich dort idyllisch um eine Kirche scharte. Um 1900 hatte es ganze 1.500 Einwohner, die zumeist von der Landwirtschaft und vom Handwerk lebten. Dazu kamen in den folgenden Jahrzehnten etliche Restaurants, Bistros und Ausflugslokale, denn die Bürger von Grenoble hatten es als Sommerfrische entdeckt und pilgerten an den Wochenenden hier heraus in die Natur.
Nach dem zweiten Weltkrieg war es damit vorbei. In Riesenschritten wurde aus dem beschaulichen Dorf eine dynamische Gemeinde im Einflussbereich der immer näher heranwachsenden großen Stadt Grenoble.
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