Die Herren von Zimmern und ihre wechselvolle Geschichte haben Messkirch entscheidend geprägt. Ein einschneidendes Ereignis war die Ächtung Johann Werners von Zimmern durch den Kaiser im Jahr 1488. Es trieb die Familie in die Flucht. So kam seine Tochter Katharina zuerst nach Weesen, dann in die Abtei Fraumünster, wo sie als 18-jährige junge Frau zur Äbtissin gewählt wurde und nach 27 Jahren erfolgreicher Führung dieses Amtes in den Strudel der Zürcher Reformation geriet. Sie hatte schwerwiegende Entscheidungen zu treffen.
Da die Quellenlage, wie meistens bei Frauen, dürftig ist, war die Erforschung ihrer Biografie nicht ganz einfach. Trotzdem ist es gelungen, überraschend viel über sie zu erfahren. Dass sie nach Übergabe der Abtei geheiratet hat und noch zwei Kinder gebar, war bekannt. Dafür, dass sie mit grosser Sicherheit schon während ihrer Äbtissinnenzeit eine Tochter geboren hatte, ganz im Geheimen natürlich, gibt es nach intensiver Recherche bedeutende Hinweise.
Irene Gysel, die eine Biografie Katharinas geschrieben hat, fasst den Lebenslauf zusammen und schildert die spannende Recherche in unzähligen Archiven der Schweiz und Deutschlands. Dabei gibt sie einen Einblick in die heftigen Auseinandersetzungen der Zürcher Reformationszeit.