Die Ablachtalbahn zwischen Stockach und Mengen soll als schnelle Bahnachse zwischen dem Bodensee und Oberschwaben ausgebaut werden: Wo heute nur Güterzüge und an Sonntagen die gemütlichen Biberbahn-Züge über die Gleise zuckeln, sollen ab ca. 2030 moderne und schnelle Züge im Stundentakt sausen. Jetzt wird ein neuer Name für dieses bahnbrechende Zukunftsprojekt gesucht.
„Mit einer Direktverbindung von Radolfzell nach Mengen oder gar Ulm werden wir eine völlig neue Form der Mobilität in unserer Region anbieten,“ so Sauldorfs Bürgermeister Severin Rommeler, zugleich 1. Vorsitzender des Fördervereins Ablachtalbahn: „Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass so eine Zugverbindung über die Ablachtalbahn wirtschaftlich ist. Der Nutzen wird voraussichtlich 38 % höher ausfallen als die Kosten.“
Nun wird ein passender, pfiffiger und griffiger Name für die neue Bahnverbindung gesucht. Deshalb hat der Förderverein Ablachtalbahn e.V. einen großen Namenswettbewerb gestartet.
„Wir wollen mit der neuen Bahnverbindung Radolfzell – Meßkirch – Mengen den Bürgern eine attraktive Alternative zum Auto bieten. So ein großes und modernes Projekt braucht einen Namen, mit dem sich möglichst viele Menschen identifizieren. Darum laden wir die Bevölkerung ein, sich mit ihren Ideen und ihrer Meinung zu beteiligten“, so die Verantwortlichen des Fördervereins.
Dafür wurde nun ein Online-Namenswettbewerb gestartet. Unter www.neue-bahn.com können die Bürgerinnen und Bürger in einer ersten Stufe bis zum 3. Oktober Namensvorschläge einreichen. Die Namen sollen einerseits zum neuen Verkehrsangebot passen, andererseits möglichst einen regionalen Bezug haben. Ansonsten sind der Kreativität der Bevölkerung keine Grenzen gesetzt.
In einer zweiten Stufe kann dann bis Anfang November über die Namensvorschläge abgestimmt werden. Der Favorit mit den meisten Stimmen gewinnt. Der neue Name soll dann ab Mitte November 2024 bekannt gegeben werden.
Unter allen Teilnehmern werden 10 Bahntickets für die Biberbahn verlost.
„Schnelle und geräuscharme Batterie-Triebwagen mit viel Platz für Kinderwagen und Fahrräder sollen stündlich von früh bis spät die Ortschaften Radolfzell und Stockach mit Mengen bzw. Ulm verbinden – mit Zwischenstopps unter anderem in Zizenhausen, Mühlingen-Zoznegg, Sauldorf, Bichtlingen, Meßkirch, Menningen-Leitishofen, Göggingen und Krauchenwies,“ erläutert Frank von Meißner, Eisenbahnbetriebsleiter und Bahnreaktivierungsspezialist im Land sowie 2. Vorsitzender des Fördervereins Ablachtalbahn.
„Wenn alles klappt, dann kommt ab 2030 die Region an unserer Ablachtalbahn mit Mühlingen, Sauldorf, Meßkirch und Krauchenwies zum Zug,“ so Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick: „Das neue Bahnangebot stärkt unsere Wirtschaft und macht uns auch als Wohnstandort attraktiver und zukunftsfähig; außerdem ist das ein Beitrag zum Klimaschutz.“
Die dafür notwendigen Vorplanungsarbeiten starten demnächst, eine mit dem Bundesverkehrsministerium abgestimmte, standardisierte Nutzen-Kosten-Untersuchung soll bis 2026 fertig sein: Diese abschließende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist Voraussetzung für großzügige Zuschüsse in Höhe von 95 % der Investitionskosten, die das Bundes- und das Landesverkehrsministerium für die Reaktivierung stillgelegter Bahnen bereitstellt. Dann kann die Detailplanung beginnen, ehe die Bagger Ende des Jahrzehnts anrücken und die neue Bahnverbindung ausbauen.