Die Corona-Lage im Landkreis Sigmaringen spitzt sich weiter zu. Die Inzidenz steigt weiter an. Sie lag heute bei 536 und damit deutlich über dem Landesschnitt von 459. Am Mittwoch, 24.11.2021 tritt die neue Corona Verordnung des Landes in Kraft. Sie sieht für alle Ungeimpften in Landkreisen mit einer Inzidenz von über 500 Ausgangssperren zwischen 21 und 5 Uhr vor. Sprich: Ungeimpfte dürfen das Haus nur noch aus triftigem Grund, etwa für den Weg zur Arbeit verlassen.
Zusammen mit der 3-G-Regel am Arbeitsplatz und im ÖPNV sowie der Regelung, dass auch Geimpfte etwa für den Besuch von Clubs oder für körpernahe Dienstleistungen einen Test benötigen (2-G-plus) reagiert das Land auf den rasanten Anstieg der Infektionszahlen in Baden-Württemberg. „Doch all diese Regelungen werden nicht ausreichen, wenn nicht jede und jeder von uns seine Kontakte reduziert und vorsichtiger agiert“, ist sich Dr. Susanne Haag-Milz, die Leiterin des Gesundheitsamtes sicher. Auch Geimpfte können sich anstecken und das Virus weitergeben, eine absolute Sicherheit gibt es auch für Geimpfte nicht.
An den Schulen wurden in der vergangenen Woche 62 Kinder, in Kitas 18 Kinder positiv getestet, vier Schulklassen mussten in Quarantäne. Auch in Pflegeeinrichtungen kam es zu mehreren Infektionsfällen, in drei Einrichtungen gab es eingegrenzte Ausbruchsgeschehen mit insgesamt 26 Fällen.
Mit zusätzlichen Impfangeboten möchte der Landkreis die Arztpraxen im Kreis unterstützen. Ab Mittwoch ist ein mobiles Impfteam im Kreis unterwegs, im Dezember soll ein zweites folgen. Alle Gemeinden im Kreis und auch das Landratsamt selbst möchten Impfaktionen anbieten. Die mobilen Impfteams machen also im gesamten Kreisgebiet Halt. Noch ist aber Geduld gefragt: „Wir erhalten vom Land aktuell ca. 1.800 Impfdosen pro Impfteam pro Woche, mehr nicht“, berichtet die erste Landesbeamtin Claudia Wiese.
„Wir werden morgen beim Land aber nochmals 4 zusätzliche Impfteams und mehr Impfstoff beantragen und hoffen, dass wir rasch Zusagen für weitere Impfteams und genug Impfstoff erhalten.“ Das Land hatte die Kreise vergangene Woche kurzfristig aufgerufen bis Mittwoch Möglichkeiten aufzuzeigen, wie vor Ort mehr geimpft werden kann. Details, etwa ob es auch stationäre Impfstützpunkte geben soll, klärt der Landkreis aktuell mit dem Land und der Ärzteschaft ab. „Wir hoffen, dass wir so die Arztpraxen, die seit Wochen am Anschlag arbeiten, unterstützen können“, so Wiese.